17.03.2021

Inspektionstag!

Der Frühling ist im Vormarsch in Korinth. Es blühen schon gewisse Feldblumen, und die Olivenbäume fangen an zu keimen. Es ist der richtige Zeitpunkt für eine genauere Besichtigung der Olivenhaine, und eine solche Inspektion wurde am 10.3.2021 vorgenommen.

Elton (links), Aris (Mitte) und Panos (rechts)

Dabei waren außer unserem Produzenten Elton und Tragos-Mitgründer Panos auch Aris, ein im Bioanbau spezialisierter Agrartechniker, der uns beratend zur Seite steht.

Ziel der Besichtigung war zu erkennen, ob es den Bäumen an etwas fehlt, Wasser oder Nährstoffen, und ob es Anzeichen von Schädlingen gibt. Diese Informationen werden hauptsächlich über das Blattwerk gewonnen. Ideal sind ein volles Laubwerk und robuste, makellose Blätter.  Das Blatt des Olivenbaums ist auf der Innenseite tief-grün, relativ weich und porös. Hierdurch werden Licht und Feuchtigkeit aufgenommen, und hierüber geschieht die Photosynthese. Die Außenseite ist hingegen silbern-grau, hart und glatt. Sie beschützt die empfindliche Innenseite vor Hagel und strahlt die Sonneneinstrahlung ab. Entsprechend seinen Bedürfnissen richtet und faltet der Baum seine Blätter. Wenn es ihm an Wasser fehlt, faltet sich das Blatt nach innen und wendet sich von der Sonne ab, so dass die empfindliche Innenseite des Blattes vor der Sonne und der Baum vor der Verdunstung geschützt werden.

Tief-grüne, weiche und poröse Innenseite
Silbern-graue, harte und glatte Außenseite
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Olivenzweig mit verwelkten (gelben) Blättern

Bedauerlicherweise wurde festgestellt, dass in mehreren Hainen die Erde durstet. Dass das Unwetter “Medea” so flüchtig an uns vorbeizog, war nicht gut für die Felder. An manchen, wenigen Stellen waren die Blätter nicht mehr bloß gefaltet, sondern bereits verwelkt. Hingegen gab es kaum Spuren von Nährstoffarmut oder von Schädlingen, aber für die letzteren fängt jetzt im Frühling die Saison erst an.

In heiterer Sorglosigkeit losgezogen und ohne Proviant, mussten sich die hungrigen Inspekteure mit dem Wildwuchs auf den Feldern “trösten”. Es ist jetzt wohl die Zeit des Wildspargels und des Wildlauchs!

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Wildlauch

Blau umkreist: Spross am Ende des Zweiges
Rot umkreist: Spross im Blattwinkel

Vielleicht noch ein paar Worte zum Keimen der Bäume: der Olivenbaum trägt Knospen sowohl am Ende seiner Zweige als auch in den Blattwinkeln. Aus den Knospen am Ende der Zweige entwickeln sich jedenfalls blättertragende Sprossen. Ob sich aus den Knospen in den Blattwinkeln blättertragende oder blütentragende Sprossen entwickeln, hängt von einer Mehrheit von Faktoren ab, die der Mensch nur teilweise (etwa durch Düngung und Bewässerung) beeinflussen kann.

Hauptsächlich kommt es aber auf das Wetter an und insbesondere darauf, wie viele Stunden es der Baum im Winter kalt hatte. Kälte begünstigt die Entwicklung der blättertragenden Sprossen und Wärme die der blütentragenden. Zudem wird die Entwicklung von blütentragenden Sprossen durch das Vorhandensein eines gesunden Blattwerks gefördert; nur ein gesunder, kräftiger Baum kann gut trage.

Elton und Aris unterhalten sich über den Anbau

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Die Expedition endete bei Elton zu Hause. Elton hatte aus einem erfreulichen, mit unserem Projekt zusammenhängenden Anlass (von dem noch berichtet werden wird), sein Schwein geschlachtet und daraus ein grandioses Festmahl für die Mannschaft zubereitet!

Bei solchem Fleisch kann man nicht “nein” sagen; man kommt nicht mal auf die Idee und es ist auch nicht akzeptabel

Nachtrag:

Die Gerüche und der Rauch des Grillfleisches scheint die Götter erreicht und befriedigt zu haben!
In der Nacht vom 10.3. zum 11.3.2021 hat es auf den Feldern geregnet!


Ergo sollte man solche Aktionen öfters wiederholen!

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